Das Gut Noliškis

Das Gut befindet sich 2,5 km von Spitrėnai entfernt auf der rechten Seite der Straße Utena-Zarasai. Früher gehörte es zur Gemeinde Utena, später zur Gemeinde Spitrėnai, jetzt zur Dorfschaft von Daugailiai. Der Ort wird in Dokumenten des Deutschen Ordens erwähnt. 1298 wurde das Gut von den Fürsten Giedraičiai verwaltet. Später wird das Gut dem Utena-Schlüssel zugewiesen und heißt Strutinskiai-Gut. 1807 war hier eine Kapelle. 1849 gehörte das Gut dem Herrn Kuchcinskis, der 1850 das Herrenhaus an Antanas Hope testamentarisch übergab. 1853 gab es hier 15 Einwohner. Der Wirtschaftler Leopoldas Buterlevičius verkaufte das Anwesen an Konstantinas Mingelevičius. Sie verteilten den Reichtum des Gutes an ihren Nachkommen, die 1879 etwa 440 Hektar Land an die Bauern verkauften. Etwa 70 Hektar Land und 40 Hektar Wald wurden von der Familie Katinai gekauft. Dieses Gebiet wurde Einzelgehöft Ampolis genannt, manchmal auch das Beigut Ampolis. 1889 verwaltete Stanislovas Mingelevičius (Markovičius) 136 Zehnten Land. Zu dieser Zeit wurde das Zentrum des Gutes von Stanislovas Žulys (72 Zehnten) mit dem Verwandten Justinas Žilėnas (68 Zehnten) gekauft. 1897 lebten im Gut 7 Familien (40 Einwohner).

K. Žulys heiratete 1930 Elena Gineitytė. Durch die Bemühungen von Žuliai wurde das Gut in den Jahren der Unabhängigkeit stark modernisiert. Es gab zwei Wohnhäuser, drei Ställe, zwei Scheunen, ein Kornspeicher und zwei weitere Gebäude. Der Hauptpalast war mit roten und weißen Dachziegeln bedeckt. Das Gut Noliškis flackerte mit diesem Dach aus der Ferne. Im Gut gab es eine Motormühle, eine gut ausgestattete Molkerei mit Milchabscheider, eine Eiskammer. Die Milchprodukte erreichten sogar Kaunas, wo K. Žulys mehrere Milchproduktläden hatte. Baconschweine wurden nach England exportiert. Žuliai hatten viele landwirtschaftliche Maschinen. Um 1937 wurden die Ställen und die meisten Haustiere durch Feuer zerstört, aber innerhalb von ein paar Jahren wurde alles restauriert und das Anwesen gedieh wieder. Das Gut war wunderschön angelegt.

Hier war ein kulturelles Zentrum. Die Jugend versammelte sich in den vom Gut organisierten Sommerausflügen.

1941 wurde die Familie Žuliai nach Sibirien deportiert.